Interview mit Miss von Xtravaganz

Posted: 11/29/2012

Ich freue mich, heute eine tolle Künstlerin auf meinem Blog begrüßen zu dürfen, eine Dame, die vor und hinter der Kamera ihr Können zeigt und immer wieder überrascht. 
Hallo Miss von Xtravaganz!
 
Interview mit Miss von Xtravaganz
Fotograf: Rennbus
Stell dich doch bitte denjenigen vor, die dich nicht kennen.
 
Seit knapp 8 Jahren stehe ich unter dem Pseudonym “Miss von Xtravaganz“ vor der Kamera, was zu einem meiner größten und liebsten Hobbies geworden ist. Ich habe über 150 Shootings vor der Kamera gemacht und ich hoffe, es werden noch viele viele mehr. Seit mittlerweilen fast 3 Jahren habe ich die Seiten gewechselt und bin mit meinem Fotografenname “XzentriC“ auch hinter der Kamera tätig. Ich bewege mich in den Themenbereichen Gothic, Fantasy, Pinup, Rockabilly, Steampunk, Burlesque und Fashion. Als Model fertige ich viele meiner Outfits, Perücken, Accessoires und Requisiten selbst. Ich bin immer bemüht viel Liebe is Detail in meine Arbeiten zu stecken und bei meinen Fotografenprojekten übernehme ich gerne Hairstyling & Makeup meiner Modelle sowie die Bildbearbeitung der Fotos.
 
Miss von Xtravaganz – wie kamst du darauf?
 

Meine erste offizielle Homepage hatte bereits den Titel Xtravaganz.com. Ein Fotograf hat mich damals immer gerne mit “die Miss von der Xtravaganz Homepage“ angeschrieben, irgendwann wurde daraus die Kurzform “Miss von Xtravaganz“ und bis heute ist es irgendwie geblieben. 🙂

Interview mit Miss von Xtravaganz
Fotograf: Sven Veo
 
Mir gefällt er und er passt definitiv!
Wie ist es denn zu dem Hobby „Modeln“ gekommen? Ist nun kein alltägliches Hobby, zu dem man mal eben so kommt.
 
Mit 16 Jahren hat alles damit angefangen, dass ich eine liebe Bekannte eine Digicam in die Hand gedrückt habe und sie Bilder von mir, meinen Outfits und dem Makeup gemacht hat. Die Bilder waren hauptsächlich in Chatprofilen oder meiner Beepworld Seite ausgestellt. So hat mich ein Münchner Fotograf gefunden und mit ein professionelles Shooting in einem Studio angeboten (damals war ich bereits 18). Im ersten Moment war ich zwar skeptisch, aber der Fotograf hat mich mit dem Argument überzeugt: “Du hast ja nichts zu verlieren oder? Und im besten Fall hast du eine CD mit guten Bildern“, obwohl ich ihn überzeugen wollte, dass ich kein Modeltyp bin. Naja, mittlerweile 8 Jahre geworden, in denen ich vor der Kamera stehe! 🙂
 
Und wie kamst du hinter die Kamera?
 
Ich habe eine Zeit lang mit einer Fotografin und einem anderen Model ein paar gemeinsame Projekte umgesetzt, wo ich nur als Visagistin tätig war. Spasshalber hat mir die Fotografin irgendwann ihre Kamera geliehen und ich bin mit dem Model alleine losgezogen. Dabei habe ich gemerkt wieviel Spass es macht andere nach meinen Vorstellungen zu verwandeln und mit ihnen gemeinsam Ideen umzusetzen. Bis heute übernehme ich bei meinen Fotoprojekten als Fotografin meistens die Visaarbeit.
 
Da muss ich doch mal fragen: hast du eine Ausbildung in eine der Richtungen?
 
Ich habe keine Ausbildung in eine der Richtungen gemacht, mein Studium geht in eine ganz andere Richtung und mittlerweile muss ich sagen, dass ich darüber ganz froh bin. Mein Hobby ist und bleibt Ausgleich zum Studium!
 
Interview mit Miss von Xtravaganz
Model: Der Fuchs
 
 
Ist es denn Hobby und Vergnügen oder doch mehr Arbeit? Auch bezüglich des Zeitaufwandes, der ja nicht zu unterschätzen ist.
 
Definitiv Vergnügen! Vor wie hinter der Kamera zu stehen ist für mich reines Hobby und hat mit meinem Beruf/Studium nichts zutun. Es gibt nichts schöneres als die Kamera auszupacken oder ein lange geplantes Outfit endlich komplett vor dem Spiegel zu sehen oder eine lange gehegte Idee mit einem Model umzusetzen. Ich bin zwar sehr mit meinem Studium eingespannt, aber ein Shooting im Monat muss immer drin sein. Wenn ich einen Monat mal nicht zu einem Shooting komme, vermiss ich meine Kamera schon sehr.
 
Der Zeitaufwand ist natürlich höher, wenn ich selber vor der Kamera stehe. Ich versuche immer meinen Outfits eine persönliche Note zu verleihen und gestalte meine Outfits gerne um, nähe Kleinigkeiten, bastle Accessoires und Requisten, das kostet natürlich auch etwas Zeit.
 
Ein Fotoshooting als Fotografin liegt meistens bei einem halben Tag. Die Modelle kommen zu mir, bekommen Hairstyling und Makeup und dann gehts auch schon zur Location – meistens dauert ein Shooting 1-2 Stunden, da ich in der Regel pro Model nur ein Outfit shoote (Makeup, Haare und Location stimme ich gerne aufeinander ab) . Nachdem Shooting kommt noch die Bildbearbeitungszeit hinzu, aber meine Bilder sind nicht so aufwendig bearbeitet, dafür ist nochmal gut 1-2 Stunden einzuplanen. Die ersten Bilder gibts dann meistens gleich nach dem Shooting via Mail.
 
Was fotografierst du am liebsten? Irgendeine bestimmte Stilrichtung?
 
Als Fotografin beschäftige ich mich hauptsächlich mit der Peoplefotografie. Ich freue mich immer, wenn ich Anfragen von Modellen bekomme, die selber schon ihren Stil gefunden haben und das in ihren Outfits und Stylings ausdrücken. Ich liebe es ausgefallene Typen zu fotografieren. Genauso toll ist es aber, wenn man Modelle einfach mal in andere Rollen stecken kann und ihren Typ komplett verändern kann. Deshalb arbeite ich gerne mit Anfängermodellen, die noch nicht all zu viele Shootings hatten und experimentierfreudig sind.
 
Das letzte Jahr habe ich mich vermehrt mit dem Thema “Natur & Fashion“ auseinandergesetzt und bin von meinem “ausgefallenen“ Trip gewichen, ich hoffe, dass ich meinem Stil immernoch treu geblieben bin. Es macht einfach Spass sich nicht auf einen Themenbereich festzulegen, sondern immer wieder etwas neues auszuprobieren. Wahnsinnig gerne fotografiere ich momentan auch bei Events, aber auch nur zum Spass an der Freude für meinen Blog. Mein Hauptaugenmerk liegt aber auf der Peoplefotografie.
 
Und dein Lieblingsstil, für den du gerne vor der Kamera stehst?
 
Das kann ich mich gar nicht festlegen. Meine bevorzugten Themenbereiche decken sich mit meinen (oben schon genannten) Arbeitsbereichen. Nur die Bereiche Akt & Teilakt überlasse ich lieber anderen, die die Figur dazu haben 😉
 
Interview mit Miss von Xtravaganz
Fotograf: Beha-Fotodesign
 
 
Die richtige Figur liegt im Auge des Betrachters, wie ich finde. Was mir bei dir gleich zu Beginn positiv aufgefallen ist: du bist kein Größe 34-Model – was ruft das allgemein für Reaktionen hervor?
 
Man sollte immer unterscheiden zwischen einem “Model“ und einem “Hobbymodel“. Ich stehe einfach wahnsinnig gerne vor der Kamera, auch wenn ich nicht dem gängigen “Modeltyp“ entspreche. Es ist für mich ein Hobby und nicht mein Beruf, darum halte ich es einfach: wer mit mir arbeiten möchte, der wird sich bei mir für ein Projekt melden und wenn ich jemanden nicht ins Konzept passe, dann wird er auch kein Interesse an mir und meinen Arbeiten haben.
 
In der heutigen Zeit des Internets sind Fotoshootings keine Seltenheit , jeder der sich gerne ablichten lassen möchte kann sich in Fotoforen als “Model“ oder “Fotograf“ anmelden, da ist für jeden Geschmack und für jedes Projekt etwas dabei. Ansonsten bekomme ich eigentlich wenig Reaktionen zu meiner Konfektionsgröße,die meisten sehen es ja auf meinen Bildern, dass ich mehr wiege und entweder gefallen ihnen meine Bilder oder sie schauen sie halt nicht an 😉
 
Eigentlich bekomme ich sogar mehr positive Reaktionen von anderen, die mir schreiben, dass sie es toll finden, dass ich auch mit mehr auf den Rippen vor der Kamera stehe. Ich hoffe, dass sich andere dadurch auch ermutigt fühlen mal ein paar Bilder von sich machen zu lassen!
 
Ich finde es definitiv toll!
Hinzu kommt, dass deine Bilder dich oft in „ungewöhnlichen“ Outfits zeigen – bist du privat auch so ausgefallen oder nur vor der Kamera?
 
Ich habe bereits in meiner Teenagerzeit angefangen mich für die Gothic Szene zu interessieren. Meine Alltagsklamotten waren zwar weitgehend unspektakulär,meine ersten Shootingoutfits waren jedoch auch meine typischen Weggehoutfits. Für meine Fotoshootings kommt es ja schon öfter vor, dass man mal an “öffentlicheren“ Orten rumsteht und das ein oder andere Feedback von Passanten bekommt. Bisher habe ich aber nur positive Resonanz zu meinen Outfits bekommen, am beliebtesten sind trotzdem immer Petticoatoutfits oder natürlich große Roben.
 
Interview mit Miss von Xtravaganz
Fotograf: Ewiglich
 
 
Da fragt man sich doch, woher du die Inspirationen für deine Shootings nimmst?
 
Meistens steht als erstes eine Outfit oder eine Makeupidee, egal ob ich vor oder hinter der Kamera stehe. Ich beschreibe meine Themenrichtung, das dazugehörige Outfit und die Makeupidee dem Fotografen und gemeinsam wird nach einer Location gesucht (bei meinen Modellen lass ich mir gerne Outfits vorschlagen und überlege mir dann Makeup & Hairstyling). Der Fotograf lässt nochmal seine Ideen mit einfliessen und meistens kommt am Schluss dann nochmal etwas ganz anderes heraus! Aber das ist ja genau das Schöne daran, dass man immer individuelle Ergebnisse erreichen kann. 
 
 
Die Mischung macht auch die unterschiedlichen Models und auch Fotografen, für die du vor der Kamera stehst. Wie entstehen diese Kontakte?
 
Nachdem ich mein erstes Fotoshooting hatte wurde ich gleich von neuen Fotografen angeschrieben, die gerne Projekte mit mir umsetzen wollten. Heute kommt das immer wieder aufs Projekt an, wenn mir die Arbeiten eines Fotografen besonders gut gefallen, schreibe ich diese auch selber an. Manchmal finde ich meine Fotografen über Jobausschreibungen (über Facebook oder andere Fotoforen), wo sich die Fotografen dann selbst für meine Projekte bewerben können oder ich werde auch einfach so von Fotografen angeschrieben. Wenn man zu Shootings kommen möchte, muss man natürlich auch selber aktiv werden und nicht nur abwarten.
 
Als Fotografin lasse ich mich gerne selbst von Modellen finden, weil ich mir bei vielen Modellen gar nicht trauen würde nach einem Shooting zu fragen. Da freut es mich dann umso mehr, wenn die Modelle auf mich zu kommen und nach einem Shooting fragen.
 
Model: Sternenprinzessin
 
 
Wie finden Familie und Freunde deine Arbeit? Unterstützen sie dich?
 
Meine Eltern waren am Anfang schon etwas überrascht über mein neues Hobby. Als ich aber nach dem ersten Fotoshooting nach Hause kam und meine Bilder präsentierte, waren sie schon sehr stolz. Zumindest hängt noch eines dieser ersten Bilder in meinem Elternhaus und ich freue mich immer, wenn meine Eltern nach neuen Shootingprojekten fragen und meine Mappen sehen möchten.
Bei meinem Freundeskreis freue ich mich natürlich immer sehr, wenn ich Lob von ihnen für mein Arbeiten bekomme! Ich glaube ich habe auch schon die meisten von ihnen auf Fotos gebannt, weil es einfach nochmal ganz was anderes ist, wenn man Menschen ablichtet, die man schon länger kennt und diese dann ins rechte Licht rücken darf.
 
 
Das freut mich und verwundert gar nicht.
Hast du denn in dieser Richtung noch Zukunftswünsche oder Ambitionen?
 
Es gibt als Model immer wieder tolle Fotografen mit denen ich gerne zusammenarbeiten würde und genauso gibt es auch immer wieder tolle Modelle für neue Projekte. Ich wünsche mir auf jeden Fall, dass ich immer genügend Zeit für mein Hobby habe und es noch lange ausüben kann! Damit wäre ich schon sehr zufrieden! 🙂
 
 
Das wünsche ich dir und uns Zuschauer.
Ich danke dir für das sehr interessante Interview und den Blick hinter deine Kulissen!
Ich wünsche dir alles Gute und ganz viel Erfolg für deine Arbeiten!
 
 
!Alle hier verwendeten Bilder wurden mit Erlaubnis von Miss von Xtravaganz verwendet!

2 Comments

  • Mika 11/29/2012 at 16:05

    Wie immer ein tolles Interview und eine tolle Persönlichkeit, Hut ab!

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  • shadownlight 11/29/2012 at 21:07

    wow was für ein klasse interview, ich bin begeistert!!! liebe gruesse!

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