Ein Hauptgrund, warum wir die Malediven als Urlaubsort ausgewählt haben, war, dass wir Großfische sehen wollten. Walhai und Mantas waren unser Traum, worauf in Ägypten (wo die Riffe wesentlich schöner sind) nunmal wenig Chancen bestehen.
Daher war für uns klar, dass wir zwei Ausflüge machen würde: Trip zu den Mantas und Reise zu den Walhaien.
Don’t! Der Walhaiausflug
Darüber schweigen wir, denn wir hoffen, den macht keiner. Nicht, weil wir keinen gesehen haben, sondern weil es eine unglaubliche Treibjagd mit Dutzenden Booten entlang eines kurzen Stückes war. Wir hatten uns das anders vorgestellt, mit mehr Rücksicht auf die Tiere, wurden aber vollends enttäuscht. Wir waren insgesamt 15 Stunden unterwegs (starteten um 4 Uhr morgens und schliefen auf dem Boot) und hatten daher gehofft, dass wir an entlegene Orte fahren, um die Tiere in Ruhe betrachten zu dürfen – Fehlanzeige. Es gab einen Spot, an dem sich gefühlt die ganzen Malediven versammelten. Bitte, bitte lasst die Finger davon und schont die schönen Tiere. Wir bereuen es.
Der Mantaausflug hingegen war sehr schön, denn da waren wir alleine mit den Mantas.
Eine Reise zu den Mantas auf den Malediven
Was heißt alleine … Ca. 20 Mann haben sich auf Alfons (das Tauchboot) gequetscht, um gemeinsam mit uns die Mantarochen zu besuchen. Auch dafür gibt es spezielle Spots, allerdings recht nah an unserer Insel gelegen. Wir fuhren ca. 1-2 Stunden dorthin.
Dort angekommen entdeckten wir bereits den ersten, der allerdings nicht so Lust auf Menschen hatte. Natürlich schwamm ihm die ganze „Meute“ hinterher, wir auch, weil wir dachten, das sei unsere einzige Begegnung mit ihm. Schnell schütttelten wir die anderen ab und schwammen somit zu dritt (unser Bungalownachbar war auch extrem schnell) hinter ihm her. Da merkt man, wie schnell diese wunderschönen Tiere werden können.
Irgendwann ließen wir ihn ziehen und uns zurück zu den anderen treiben (wir waren auch dementsprechend k.o.). Das Boot fuhr also weiter und kurz darauf durften wir erneut ins Wasser – und diesmal merkten wir, wie schön die Natur sein kann.
Wir sprangen von Bord in das bitzelnde Wasser (natürlich voller Plankton, weswegen das eben auch der Spot war – Mantas und auch Walhaie fressen das) und bereits da waren sie unter uns. Erst sahen wir nur einen, dann den zweiten und plötzlich waren wir von fünf wundervoll tanzenden Tieren umgeben …
Mantas auf den Malediven – ein Traum wird wahr
Habt ihr schon einmal etwas so Schönes gesehen, dass es euch Tränen in die Augen getrieben hat? Ich ja – an diesem Tag. Ich lag ruhig da, den Kopf unter Wasser, beobachtete diese majestätischen Mantas und konnte mein Glück nicht fassen. Ich weinte, ich geb es offen und ehrlich zu. Meine Kehle hatte sich zugeschnürt und ich war weg von dieser Welt.
Kurz darauf wurde es sogar noch besser: Mein Mann und ich ließen uns gemeinsam mit unseren Bungalownachbarn von der Menge wegtreiben und hatten plötzlich vier der Tiere nur für uns. Fernab von den anderen tanzten sie nur für uns. Dabei kamen sie uns unglaublich nahe. Sie drehten ihre Rollen nur Zentimeter von uns entfernt.
Stellt euch vor: Ein Tier, größer als du, ca. 3 Meter Spannweite, kommt direkt auf dich zugeschossen, bremst kurz vor dir und schlägt eine Rolle. Kann man das glauben? Oder ist es nicht eher wie in einem Traum?
So nah, dass mich einer sogar „geschlagen“ hat. Ein absoluter Schockmoment für mich, der mich paralysiert hat. Man soll die Tiere unterwasser nicht berühren – eiserne Regel jedes (ernsten!!) Schnorchlers und Tauchers. Wir können ihnen damit schaden, da wir unsere Bakterien auf sie übertragen. Und ich hatte die glatte Haut eines Mantas gespürt …
Auch meinen Mitschwimmern erging es nicht wirklich anders, wir mussten uns stets konzentrieren, denn sie schwammen wirklich haarscharf an uns vorbei – es gibt ein lustiges Bild, in dem Mr. Miller die Beine bis zum geht nicht mehr anzieht, um einem Manta auszuweichen. (Nein, das zeige ich euch nicht.)
Eineinhalb Stunden schwammen wir so mit ihnen und als ein Regenschauer das Vergnügen beendete, hätten wir alle glücklicher nicht sein können. Glücklich über diese Begegnung, glücklich über diese wunderschöne Welt.
Es ist ein Ereignis, über das wir in vielen, vielen Jahren noch sprechen werden – garantiert!
2 Comments
Schade das Bild hätte ich gern gesehen ;o)
Das man diese Walbeobachtungsausflüge meiden sollte, wissen natürlich nur die wenigstens, ich denke mal sie werden als besonderer Höhepunkt angeboten und man ist erst hinter her schlauer.
Hallo Manuela,
es gibt durchaus Anbieter, die sowas tierfreundlich gestalten – sowas hatten wir uns auf den Malediven erhofft. Dass die mehr auf ihre Umwelt achten. Wir waren schwer enttäuscht und können nur davon abraten. Leider ist vielen die Tierwelt echt egal, die wollen damit nur angeben. Echt erschreckend 🙁
Liebe Grüße