Rezension: All die verdammt perfekten Tage von Jennifer Niven

Posted: 01/16/2016

All die verdammt perfekten Tage von Jennifer Niven
Cover: Limes Verlag

Autor: Jennifer Niven
Originaltitel: All the bright places
Verlag: Limes
Seitenanzahl: 400
Erscheinungsjahr: 2015
Preis: eBook 11,99 € | Klappbroschur 14,99 €
Genre: Drama, Liebe, Jugend

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Ich bedanke mich recht herzlich bei Limes für die Übersendung des Rezensionsexemplares!

 

 

Inhalt:

Finch trifft Violet, als er gerade vom Glockenturm  seiner Schule springen will. Stattdessen hält er sie vom selben Vorhaben ab und drängt sich in ihr Leben. Langsam lässt sie ihn an sich heran und merkt plötzlich, dass das Leben viele Gründe hat, es weiterzuleben, auch wenn man meint, es geht nicht weiter. Und auch Finch kann bei Violet er selbst sein, aber trotzdem seine Dämonen nicht abschütteln.

Meine Meinung:

Mal wieder eines der Bücher, wo ich nicht wirklich weiß, was ich davon halten soll.
Die Geschichte um Theodore Finch und Violet Markey ist berührend, aber auf manchen Strecken auch zu gewollt und sich ziehend. Und erneut eins dieser Jugendbücher, in denen die Protagonisten eigentlich ziemlich untypische Jugendliche sind. Es wird mit Virginia Woolf Zitaten und derer anderer Poeten und Autoren herumjongliert, als würde die Autorin beweisen wollen, wie bewandert sie in den Klassikern der Literatur ist.
Ich habe nichts gegen Charaktere, die abseits der Norm sind – aber dann doch bitte nicht immer das gleiche Klischee des ehemals beliebten, nun belastenden Mädchens und des Außenseiters.

Dennoch haben die beiden durchaus ihren Charme. Durch die wechselnden Sichtweisen kommt man beiden sehr nah, versteht ihre Sorgen und Ängste und fühlt mit ihnen. Manchmal möchte man beide einfach nur packen und schütteln, an anderer Stelle beruhigend in den Arm nehmen.
Sie sind so erwachsen, auf der Suche nach dem Leben und doch leben sie irgendwie nicht. Mir fehlt die Lebensfreude, die ich vom Klappentext erwartet habe, die Violet in die Normalität zurückholen sollte. Leider ging das alles aber in bedrückenden Situationen unter.
Am meisten überzeugt haben mich eigentlich die Nebencharaktere. Violets Eltern, die mit so vielem zu kämpfen haben und dennoch stark sind, und Finchs Mutter, die alles aufgegeben hat und ihrem Sohn nicht helfen kann.
Daraufhin muss ich leider auch sagen, dass mir der Verlauf der Geschichte leider etwas zu vorhersehbar war. Gleichzeitig emotional und doch unterkühlt. Und trotz der Inneneinsicht ist mir das Problem zu oberflächlich geblieben, man konnte nicht verstehen, warum genau. Denken, ja, aber es hätte ruhig tiefer gehen können, um das wichtige Thema dementsprechend zu behandeln.

So bleibt ein doch zu oberflächlicher Jugendroman mit zwar sympathischen, aber nicht authentischen Charakteren übrig. Zu sehr gewollt als gekonnt und nicht wirklich Eindruck hinterlassend, so leid mir das tut.

Lange hab ich mit mir gerungen, denn das Buch gefiel mir besser als „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ und hat mich definitiv gefesselt. Aber sobald ich genauer darüber nachgedacht habe, kam mir vieles einfach nicht stimmig vor. Und letztendlich zählt der Gesamteindruck.

Fans von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ kann ich das Buch vollends empfehlen, denn genauso hab ich mich bei „All die verdammt perfekten Tage“ gefühlt – nur dass Theodore Finch sympathischer ist als Augustus Waters. Ansonsten sind die Bücher sich meines Erachtens sehr, sehr ähnlich – fast schon zu ähnlich.

Fazit:

Auf den Spuren von John Green

 

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