Rezension: Das Haus in der Löwengasse von Petra Schier

Posted: 11/08/2012

Das Haus in der Löwengasse von Petra Schier
Cover: rororo

Autor: Petra Schier
Verlag: rororo
Seitenanzahl: 352
Erscheinungsjahr: 2012
Preis: eBook 8,99 € | Taschenbuch 8,99 €
Genre: historisch

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Ein großes Dankeschön an den Rowohlt-Verlag, Petra Schier und Lovelybooks für die interessante Leserunde und das Bereitstellen des Buches!

 

 

 

Inhalt:

Pauline ist gutbürgerlich bei ihrem Onkel aufgewachsen, doch nach seinem Tod muss sie als Gouvernante arbeiten. Von ihrem Arbeitgeber bedrängt, verlässt sie ihre Heimat und verdingt sich von nun an in Bonn als niedere Magd. Der Witwer Julius Schuster erkennt jedoch ihr Talent bei der Kindererziehung und stellt sie als Gouvernante ein. Jedoch hat auch er Hintergedanken…

Meine Meinung:

Mein erster Roman von Petra Schier und auch der erste, der im 19. Jahrhundert spielt, eine Zeit, die sonst eher nicht so mein Fall ist. Aber nach diesem Roman habe ich meine Meinung geändert.
So tut man sich nicht sehr schwer bei der Eingewöhnung, denn die Sitten der damaligen Zeit sind einem auch als Neuling in dieser Zeit eher bekannt als die des Mittelalters.
So hatten Frauen ihre klaren Rollen als Hausfrauen in den höheren Schichten und als Magd oder ähnliches in den unteren, ebenso wie den Wunsch aller, gut verheiratet zu werden und Eheschließungen von den Eltern genannt zu bekommen.

So ging es auch Pauline. Trotz des Mittelstandes wurde sie gut erzogen, ist gebildet und sollte eine gute Partie fnden. Doch als ihr Vormund, ihr Onkel, stirbt steht sie ohne alles da, denn ihr Erbe ging an einen anderen Verwandten.

Begonnen wird, als Pauline nach ihrer Kündigung als Gouvernante zufällig an eine Stelle als Magd kommt und diese annimmt, da ihr keine andere Wahl bleibt. Man bekommt sehr gut geschildert, wie hart die Arbeit als Magd ist und wie unwürdig diese teils behandelt wurden. Besonders Pauline fällt es schwer, da sie es anders gewohnt ist und so hat man schnell Mitleid mit ihr, denn sie wirkt sympathisch, nicht verzogen. Es war in dieser Zeit eben so.
Sie hatte es nicht leicht, was einem auch in fesselnden Rückblenden gezeigt wird, die mir sehr gut gefallen haben.

Umso froher ist man, als ihr endlich eine angemessene Stelle angeboten wird, vom Witwer Julius, der sie als Gouvernante für seine beiden wilden Kinder anstellt und als in sich gekehrter Geschäftsmann dargestellt wird, der einige Probleme mit seiner Fabrik und auch mit seiner Vergangenheit hat und noch dazu alleinerziehender Vater war.
So war er zumindest mir nie unsympathisch, sondern, wie Pauline, sympathisch mit einem Schuss Mitleid. Das wurde durch das abwechselnde Schreiben auch aus seiner Perspektive nur untermauert.

Doch nach und nach taut er auf und auch Pauline wird immer selbstsicherer, es ist einfach herrlich, ihnen dabei zuzusehen, wie sie sich näher kommen, auch wenn es mir teilweise etwas zu schnell ging. Vieles geschieht zwischen den Zeilen, was man zwar mitbekommt, aber es könnte teilweise doch deutlicher hervortreten, ohne gleich in Kitsch auszuarten.
Überhaupt ist dieser Roman wunderbar kitschfreit, es gibt Liebe, aber das nicht übertrieben und nicht zu süß.

Man schloss nicht nur die beiden Hauptcharaktere ins Herz, sondern auch die Nebencharaktere wie Julius’ Kinder und Pauline’s Freundin, sowie die Angestellten, die das Haus in der Löwengasse bewohnten.
Jeder hat seine Eigenheiten und passte perfekt ins Bild, die guten Menschen wie die schlechten.

Neben dem Hauptplot gab es auch einen Nebenplot, in dem es um einen Konkurrenten Julius‘ geht, der im Schaden will. Auf dessen Lösung bin ich selbst nicht gekommen, so brachte er neben Abwechslung auch einen Schuss Spannung hinein.

All das zusammen mit der leicht verständlichen Sprache sorgte dafür, dass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit durchhatte und auch wirklich genossen habe.

Fazit:

Schöne Geschichte, tolle Charaktere

 

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