Rezension: Die Erbin von John Grisham

Posted: 08/07/2014

Die Erbin von John Grisham
Cover: Heyne

Autor: John Grisham
Originaltitel: Sycamore Row
Teil 2 der Jake Brigance-Reihe
Verlag: Heyne
Seitenanzahl: 704
Erscheinungsjahr: 2014
Preis: eBook 8,99 € | Hardcover 24,99 €
Genre: Justiz

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Vielen herzlichen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar!

 

 
Inhalt:

Jake Brigance schlägt sich mehr schlecht als recht durch’s Leben, denn drei Jahre nach dem spektakulären Hailey-Prozess lässt der Ruhm nach. Bis sich Seth Hubbard erhängt, seine Kinder enterbt und fast alles seiner 24 Millionen Dollar seiner Haushälterin Lettie vermacht – die schwarz ist. Ein Skandal in Ford County und Jake mittendrin, denn Hubbard hat ihn als seinen Anwalt bemächtigt. Doch warum sollte er in letzter Sekunde sein Testament ändern?

 
Meine Meinung:

Ich habe mich sehr gefreut, als ich hörte, dass eine „Fortsetzung“ zu „A Time to kill“ in Arbeit ist. 
Natürlich ist es keine Fortsetzung an sich, denn die Geschichte um Carl Lee Hailey kam natürlich zu einem Ende. Aber es bedeutet eine Rückkehr nach Clanton, zu Jake Brigance, seiner Familie, zu Ozzie, Lucien, Harry Rex und allen anderen.

Ich war etwas skeptisch, da wieder ein Rassenkonflikt im Raum stand, hatte die Befürchtung, dass sich alles wiederholen würde, Weiße gegen Schwarze, der Ku-Klux-Klan mittendrin, andererseits ist Ford County und gerade Jake Brigance prädestiniert für so einen Fall. Zu meiner Freude ist es keine Wiederholung, Grisham hat es anders aufgebaut, natürlich mit viel Misstrauen, aber solches, das auch eine weiße Frau betreffen hätte können.

Überhaupt ist „Die Erbin“ so ganz anders wie „Die Jury“. Man kennt die alten Beteiligten, fühlt sich auf den ersten Seiten gleich heimisch, wenn Ozzie Walls erscheint – es ist wie ein Wiedersehen mit alten Freunden, aufgemischt mit neuen, interessanten Charakteren, die man schnell ins Herz schließt.
Doch es passiert weniger als im Vorgänger. 
Wenn ich ehrlich bin, müsste die Zusammenfassung lauten: Mann bringt sich um, vererbt den größten Teil seiner Haushälterin, Kinder fechten das Testament an, Anwälte erscheinen, Anwälte kämpfen, Auflösung – fertig. Als ich die letzte Seite zugeschlagen hatte, dachte ich wirklich: was ist da jetzt eigentlich groß passiert? Dennoch kam ich nicht vom Buch weg, war gefesselt, fühlte mich wohl, wollte wissen, was passiert. Mittendrin legte Grisham eine Fährte, die auf Action hinwies, welche aber ins Leere lief. Ob mich das freuen oder ärgern soll, weiß ich nicht.

Leider war die Auflösung zu einfach gestrickt, ich wusste recht bald, warum Seth sein Vermögen Lettie vermachte, so war das Ende nur eine Bestätigung – die mich trotzdem fast zu Tränen gerührt hat.

Niemand versteht es besser als Grisham, trockene Juristerei spannend zu erzählen. Er würzt sie mit Charakteren, die man ins Herz schließt, denen man gerne in den Gerichtssaal folgt, gibt Einblicke, die auf den ersten Blick langweilig erscheinen, die er aber unheimlich interessant wiedergibt. Das beweist er in „Die Erbin“ wieder einmal, zeigt, dass nicht immer „Spannung“ im üblichen Sinne da sein muss, um den Leser zu fesseln und zu unterhalten. Ich habe es mehr als genossen.

Fazit: 

Wiedersehen mit alten Freunden

 

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