Rezension: Fürchte den Donner von Jim Thompson

Posted: 03/05/2016

Cover: Heyne Hardcore

Autor: Jim Thompson
Originaltitel: Heed the Thunder
Verlag: Heyne Hardcore
Seitenanzahl: 464
Erscheinungsjahr: 2015
Preis: eBook 8,99 € | Taschenbuch 9,99 €
Genre: Drama, Noir

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Vielen Dank an Heyne Hardcore für dieses Rezensionsexemplar! 
 
 
 
 


Inhalt:

Nebraska, Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Ort, eine einflussreiche Familie, dutzende Verstrickungen. Verdon, die Fargos und viel Leid wie auch Irrsinn.

Meine Meinung:

Ein Roman, bei dem es schwer fällt, den Inhalt zusammenzufassen, denn einen wirklich roten Faden gibt es nicht. Überhaupt ist das Buch so ganz anders als erwartet. Man sollte sich vom Label „Hardcore“ nicht blenden lassen. Es erwartet einen kein Thriller oder Krimi oder gar ein schockierender Horrorroman, wie es das Vorwort erahnen lässt. Der Horror liegt hier im Leben.

Man folgt einer Familie Anfang des 20. Jahrhunderts und ihre Bemühungen, ihr persönliches Glück zu finden. Lincoln Fargo, der Patriarch, hat es für sich gefunden, wenn auch mit Einschränkungen. Oder doch überhaupt nicht? Seine Frau verfällt langsam den Wahnsinn, verkauft die Farm an Gott. Ein Anwalt aus der Stadt wiederum verklagt Gott daraufhin.Es ist ein Netz aus Irrsinn und Verzwickungen, jede Geschichte nur durch einen Hauch mit der anderen verbunden – und doch unheimlich interessant.

Jim Thompson KANN schreiben. Anders lässt es nicht erklären, dass man bei solch banalen Storylines wie gebannt am Lesen ist, sich fragt, was nun wieder passiert und ob das Ganze in einem grauenhaftem Ende gipfelt – oder ob doch jemand es schafft, dem allen zu entrinnen.

Ein Roman über das Familienleben, das Erwachsenwerden, den Kampf und alles, was damit zusammenhängt. Das Ringen um Glück. In deutlicher Sprache, und zu einer Zeit, in der alles anders war als heute.

Ein faszinierender Roman, wenngleich ich meine Gedanken dazu gar nicht wirklich in Worte fassen kann, ohne zu viel zu verraten. Denn jedes Schicksal hat seine eigene Note in diesem Buch. 

Man darf kein Buch der Marke „Festa-Extrem“ oder dergleichen erwarten, hier schwingen die ruhigen Töne, der leise Horror durch die Seiten.In einer Zeit, in der es nur noch ums Schocken geht, in dem die Leser genau das erwarten, ist dieser Roman eine herrliche Abwechslung. Denn der Horror ist allgegenwärtig. Nur sieht er für jeden anders aus.

Fazit:

Leises Familiendrama

 
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