Rezension: Mein bester letzter Sommer von Anne Freytag

Posted: 05/06/2016

Cover: Heyne fliegt

Autor: Anne Freytag
Verlag: Heyne fliegt
Seitenanzahl: 368
Erscheinungsjahr: 2015
Preis: eBook 11,99 € | Hardcover 14,99 €
Genre: Liebe, Jugend, Drama

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Inhalt:

Tessa ist 17, Jungfrau und hat keinen Führerschein. Und sie wird bald sterben. Seit der alles verändernden Nachricht verkriecht sie sich in ihrem Zimmer, hat aufgehört zu leben. Erst als sie Oskar trifft, begreift sie, dass sie nur noch kurz Zeit dazu hat, ihr Leben zu genießen. Gemeinsam mit ihm macht sie sich auf den Weg.

Meine Meinung:

Bücher über sterbende Jugendliche scheinen schwer in Mode zu sein. Obwohl man ihrer schon fast wieder überdrüssig ist (so schlimm das auch klingen mag!), kam ich an dem Hype um „Mein bester letzter Sommer“ nicht vorbei und neugierig hab ich es mir auf den Tolino geladen.

Das erste Kapitel machte es mir jedoch recht schwer, ich hatte das Gefühl, dass es sehr gewollt war. Dann wurde die Schreibart normal und flüssig und ich hegte Interesse an Tessa und ihrem Leben. Dieses Interesse ebbte auch nicht ab, wenngleich ich Tessa nicht besonders sympathisch fand. Aber wer kann schon sagen, wie man sein sollte, wenn man weiß, dass man nicht mehr allzu lange zu leben hat?

Dann kam Oskar und brachte Humor in die Geschichte, schlich einem ins Herz und machte sich dort breit, obwohl man zusehen musste, wie er sich selbst ins Messer warf.

Tessa und Oskar sind ein wirklich schönes Paar, wenngleich mich dieses Liebe auf den ersten Blick-Szenario wirklich genervt hat und den beiden absolut nicht gerecht wurde. Man hätte ihnen Zeit geben müssen, denn so ist Tessas Verwandlung absolut nicht glaubwürdig. Oder ist das Leben nur lebenswert, wenn man einen Freund hat?
Dennoch ziehen die beiden einen in ihren Bann und eine andere Geschichte hätte ich liebend gerne über die beiden gelesen – denn diese war einfach nur allzu vorhersehbar.
Jede kleine Entwicklung wusste man bereits im Voraus, auch Tessas zwischenmenschliche Beziehungen zu ihrer Familie waren einfach – nicht überraschend. Der Vater nie da, die Mutter zu viel, dennoch angespanntes Verhältnis und die Schwester … ja, man wusste es alles bereits.
Oskars Vergangenheit und das Ende setzten dem ganzen da leider nur die Krone auf, denn so sympathisch mir dieses Pärchen war – die gesamte Geschichte war konstruiert. Und das merkte man.

Ebenso war es einfach too much, dass die Autorin versucht hat, allzu tiefgründige Gedanken unterzubringen. Es war zu viel des Guten, hat den sonst angenehmen, bildhaften (manchmal zu bildhaften: Schweiß, wohin das Auge reicht) beinahe zerstört. Und dabei kann Anne Freytag und sich auch in Jugendliche hineinversetzen.

Schade fand ich auch den Perspektivwechsel zum Schluss. Ich hätte mir einmal gewünscht, dass es konstant bei der Protagonistin geblieben wäre. Denn genau das wäre passend. 

Was ich allerdings auch loben muss: Die Musikanspielungen und die passende Playlist am Ende des Buches. So kleine Extras sind wirklich was tolles für den Leser.

Dieses Buch hat mich wirklich gespalten, denn einerseits war es gut geschrieben und man bleibt aufgrund des Pärchens bei der Stange, andererseits merkte man, dass einfach zu viel gewollt war und das hat dem ganzen einfach den Charme genommen.

Fazit:

Man muss nicht auf jeder Welle mitschwimmen

 

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