Rezension: Zerbrechlich von Jodi Picoult

Posted: 02/22/2015

Zerbrechlich von Jodi Picoult
Cover: Bastei Lübbe

Autor: Jodi Picoult
Originaltitel: Handle with care
Verlag: Bastei Lübbe
Seitenanzahl: 624
Erscheinungsjahr: 2012
Preis: eBook 8,49 € | Hardcover 19,99 €
Genre: Drama

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Inhalt:

Willow O’Keefe ist 6 Jahre alt – und hat bereits über 70 Knochenbrüche hinter sich, davon 7 bereits, bevor sie überhaupt auf die Welt kam. Sie leidet an Osteogenesis imperfecta, der Glasknochenkrankheit, und kann sich bei der kleinsten Berührung etwas brechen. Seit ihrer Geburt ist in ihrer Familie alles auf sie ausgerichtet. Ihr Vater arbeitet hart, um ihre Arztrechnungen bezahlen zu können, ihre Mutter ist rund um die Uhr für sie da und ihre Schwester steht in ihrem Schatten. Bis sich eine Möglichkeit bietet, die Geldsorgen loszuwerden. Doch dazu müssen ihre Eltern behaupten, es sei besser, sie wäre nie geboren worden …

Meine Meinung:

Ich weiß, warum ich normalerweise solche Bücher meide: Sie nehmen mich mit. 

Die Geschichte um Willow ist, wenn auch nicht real geschehen, einfach unglaublich. Jodi Picoult erweckt ihre Charaktere wirklich zum Leben, sodass man mitleidet, mitfühlt.
In diesem Buch kommt jeder Betroffene zu Wort: Willows Mutter Charlotte, ihr Vater Sean, ihre Schwester Amelia, die beste Freundin und Frauenärztin ihrer Mutter Piper und die Anwältin Marin – alle, bis auf Willow selbst. Stattdessen erzählen die verschiedenen Perspektiven ihre Gefühle, richten sich mit ihren Schreiben direkt an Willow.

Es ist schwer, zu zu sehen, wie eine Familie fast zerbricht, eine Freundschaft es wirklich tut, und einem Kind erklärt wird, warum man sagen muss, dass es besser nie geboren worden wäre. Hart, mitzuerleben, wie sich die Schwester einsam fühlt und zu drastischen Mitteln greift, um sich besser zu fühlen.
Am schlimmsten jedoch, wie ein Kind, das spielen und toben sollte, sich bei der kleinsten Anstrengung etwas brechen kann, sein Leben nicht so ist, wie es sein sollte.

Das Allerschlimmste an dem Roman? Es geht Menschen wirklich so. Sie brechen sich immer wieder Knochen, bedürfen Pflege und können ihr Leben nicht so leben – wer will sich das nur vorstellen?
  Ich war voll in der Geschichte eingetaucht, konnte mich dem Sog nicht entreißen. Ich verstand Charlotte, die ihre Tochter einfach nur beschützen und alles für sie tun möchte – selbst, wenn sie das vor Gericht erstreiten muss. Aber auch Sean, der nicht versteht, wie man seinem Kind auch nur gelogen sagen sollte, dass es besser tot wäre. 
Ich verstand Piper, die sich von ihrer Freundin verraten fühlt, da sie die Leidtragende ist, das Leben von Willow finanzieren soll, auf Kosten ihrer Karriere – und ihrer Freundschaft.
Und Amelia tat mir furchtbar leid, wenn ich auch verstehe, dass Willow im Vordergrund stehen muss.

So viele Gefühle, gute wie schlechte, denn jeder liebt Willow abgöttisch (auch ich konnte mich der Kleinen nicht entziehen, die so unsagbar klug ist), alles in einem Buch – und ein Ende, das meine Nerven nicht mitmachten, obwohl ich es ahnte.

Jodi Picoult schaffte es, mich auf eine Reise mitzunehmen, in der ich die volle Bandbreite der Gefühle mitmachte, erweckte ihre Charaktere zum Leben, sodass man sich immer erinnern musste: das ist nicht real passiert! Aber vielleicht irgendwo doch so ähnlich, wer weiß.

Fazit:

Fiktiv, aber doch so real

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1 Comment

  • Doreen Frick 02/22/2015 at 16:53

    Hallo,
    das ist eine tolle Rezi, vielen Dank für diesen Buchtipp. Das Buch landet auf jeden Fall auf meiner Wunschliste, obwohl ich jetzt schon weiß, dass mir die Geschichte unheimlich nahe gehn wird.
    LG Doreen

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