Filmkritik: Downloading Nancy

Posted: 06/21/2011

Downloading Nancy
Cover: Universum Film
Originaltitel: Downloading Nancy
Studio: Universum Film
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2008
Länge: 102 Minuten
FSK: 18
Regie: Johan Renck
Darsteller: Maria Bello, Jason Patric, Rufus Sewell, Amy Brenneman
Genre: Drama
 
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Inhalt:

Nancy Stockwell ist eine Borderlinerin, deren sehnlichster Wunsch es ist, möglichst schmerzvoll zu sterben. Gefangen in einer gefühlskalten Ehe und innerlich kaputt, ritzt sie sich, um wenigstens etwas zu empfinden. Im Internet sucht sie nach dem größtmöglichen Schmerz und trifft dabei auf den Sadisten Louis. Er erklärt sich bereit, sie zu treffen. Doch wird er auch den letzten Schritt tun?
 

Meine Meinung:

 
Harter Tobak. Ist das erste was einem zum Inhalt einfällt. Krank und kaputt.

Nancy ist innerlich kaputt, total zerrissen, nur auf der Suche nach Schmerz. Der Film deutet diesen Schmerz nur an, aber allein das reicht um einen Gänsehaut kriegen zu lassen. Dabei gehen aber Lust und Schmerz immer Hand in Hand. Was für andere unvorstellbar grausam ist, wünscht sich Nancy sogar.

Maria Bello leistet eine unglaubliche Performance, sie spielt die kaputte Frau so intensiv, dass man wirklich überlegen muss, ob nicht eine Nancy in ihr steckt. Meine Hochachtung.
Rufus Sewell spielt den teilnahmslosen Ehemann fast schon etwas ZU teilnahmslos. Ist er gelangweilt oder spielt er so gut? Die Gefühlsausbrüche lassen eher auf zweiteres deuten.
Jaosn Patrics Spiel wiederum empfinde ich als Bellos perfekten Gegenpart, dieser Mann ist einfach ein guter Schauspieler. Würde gern mehr von ihm sehen, als es momentan gibt.
 
Man fühlt sich hineingezogen in diese Welt, ist selbst gelangweilt vom eintönigen Eheleben der Stockwells und abgestoßen von Nancys kranken Phantasien.

Um noch weiter zu „verwirren“, spielt der mit den Zeiten: mal denkt man, man ist aktuell bei Nancy und Louis, dann wiederum zeigt der Film Albert und Louis nach Nancys Verschwinden, sodass man denkt, es sei Teil des „Spiels“. Dann gibt es Rückblenden in das Eheleben der Stockwells und in Nancys Sitzungen bei ihrer Therapeutin.

Als Manko empfand ich etwas, dass man die Beweggründe, außer Sadismus, von Louis nicht weiter erläutert bekommt, auch wenn es natürlich hauptsächlich um Nancy gehen soll. Auch von Nancys Vergangenheit und ihre „Gründe“ erfährt man nur bruchstückhaft etwas. Auch warum sie Albert geheiratet hat und so lange bei ihm geblieben ist, bis es nicht mehr anders geht, wird nicht weiter erläutert.

Man weiß nicht wirklich, was man von dem Film halten soll. Er wird sehr kühl und objektiv gezeigt, keinerlei gefühlvolle Einblicke, alles objektiv, ja, fast gelangweilt, wo natürlich auch der kühle Blauton hilft, in dem der Film gehalten wird. Aber dennoch sehr intensiv.
 
Selbst anschauen und Meinung bilden
 

Fazit:

Intensiver Blick in die Seele eines kaputten Menschen

 

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2 Comments

  • shadownlight 06/21/2011 at 16:50

    ist auf meiner filmwunschliste gelandet 🙂 danke!!!

    Reply
  • Moon 06/21/2011 at 18:19

    Viel Spaß beim Gucken 🙂

    Würd mich über Feedback freuen 😉

    Liebe Grüße an dich!

    Reply

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