Filmkritik Gold mit DVD Cover in Filmrolle

Filmkritik: Gold

Posted: 03/04/2018

Inhalt:

Nevada in den 80ern: Kenny Wells war gemeinsam mit seinem Vater lange Zeit erfolgreich im Bergbaugeschäft tätig. 7 Jahre nach dessen Tod ist Kenny am Ende. Doch eines nachts träumt er von einer Goldmine in Indonesien – und setzt alles auf eine Karte: Er bestiehlt seine Frau, versetzt seine letzten Habseligkeiten und reist in die Ferne zu Michael Acosta, der ebenso einen Traum hat. Gemeinsam beschließen sie, es zu wagen. Nach mehreren Problemen scheint sich ihr Risiko auszuzahlen: Sie finden Gold. Verdammt viel Gold. Und plötzlich ändert sich Kennys Leben radikal.

Cover Gold mit Matthew McConaughey als Kenny Wells
Cover: Studiocanal

Originaltitel: Gold
Studio: Studiocanal
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2016
Länge: 121 Minuten
FSK: 12
Regie: Stephen Gaghan
Darsteller: Matthew McConaughey, Édgar Ramirez, Bryce Dallas Howard, Corey Stoll, …
Genre: Drama

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Meine Meinung:

Matthew McConaughey ist die Wandlung vom Liebeskomödiendarsteller ala Wie werde ich ihn los in 10 Tagen? zum Charakterdarsteller gelungen. In Gold geht er wieder einmal den Schritt zur Hässlichkeit und allein deshalb war ich neugierig – immerhin muss da ein gutes Drehbuch hinter stecken, wenn er das wagt. Und Gold ist auch heute noch ein allgegenwärtiges Thema …

Schnell wurde mir klar, dass McConaughey nicht nur hässlich gemacht wurde, sondern auch einen großen Idioten spielt. Kenny Wells war mir recht schnell sehr unsympathisch – und das sollte sich den ganzen Film über nicht ändern. Er ist laut, arrogant, egoistisch, nervig. Und ein Säufern vor dem Herrn. In einem seiner Rauschnächte träumt er dann von Indonesien – und ab da wird’s spannend!

Édgar Ramirez als Michael Acosta in Gold
Szenenbild: Studiocanal

Zwei so verschiedene Charaktere in den Hauptrollen

Er trifft auf Michael „Mike“ Acosta, der das genaue Gegenteil von ihm zu sein scheint: ruhig, bescheiden, mit Herz und der Kopf hinter dem Unternehmen. Und doch immer im Schatten des lauten und gierigen Kenny Wells.

Es geht um Gold. Viel Gold. Soviel Gold, dass irgendwann die Summe von mehreren Milliarden Dollar im Raum steht. Wie verändert das den Menschen? Anhand der beiden Individuen Wells und Acosta wird das deutlich veranschaulicht: der eine hebt ab, der andere bleibt am Boden. Und doch nimmt es für beide kein gutes Ende.

Bryce Dallas Howard und Matthew McConaughey in Gold
Szenenbild: Studiocanal

Ein Unsympathisant trägt den Film Gold

Obwohl Gold von zwei Männern und ihrem Traum vom großen Gold handelt, steht doch einer im Mittelpunkt: Kenny Wells. Alles dreht sich um Kenny, genau, wie er es haben möchte. Das ist wunderbar in Szene gesetzt und man bekommt richtig Mitleid mit Mike, der immer zurücksteht, wobei doch er die ganze Arbeit macht. McConaughey bekam die Möglichkeit, wieder einmal zu zeigen, was er kann und spielt das Arschloch hervorragend. Ich mochte ihn nicht. Er nervte mich furchtbar. Und doch blieb ich am Ball, wollte wissen, was aus diesem traurigen Goldgräber wird, der scheinbar als Spielball für die Großen und Mächtigen enden würde. Denn dass da was Gutes rauskommen kann, war unwahrscheinlich. Gold spielt in den 80er Jahren, lässt sich aber auch gut in die heutige Zeit transferieren – Gier und Machtsucht überall. Und so wird man schnell blind ob des Wesentlichen und sieht nur das, was man sehen will. Die Gier der Menschen ist zu groß.

Matthew McConaughey als Kenny Wells mit Zigarette in Gold
Szenenbild: Studiocanal

Toller Plottwist

Und dann kam es. Unerwartet. Spannend. Rätselhaft. Nichts war, wie es scheinte und auch nach dem Abspann rätselt man weiter: Was ist da passiert? Wer hing mit drin? Ein tolles Ende für einen Film, der  mehr eine Charakterstudie über die Gier und den Wahnsinn des Menschen ist. Die Gier nach Geld. Danach, etwas zu sein. Jemand zu sein. Dabei verändert Geld. Ebenso wie Macht.

 

Fazit:

Spannende Charakterstudie

Trailer von Studiocanal:

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