Filmkritik: Match Point

Posted: 02/19/2011

Match Point
Cover: Universal Pictures

Originaltitel: Match Point
Studio: Paramount (Universal Pictures)
Produktionsland: UK, USA
Erscheinungsjahr: 2005
Länge: 119 Minuten
FSK: 6
Regie: Woody Allen
Darsteller: Jonathan Rhys-Meyers, Scarlett Johansson, Emily Mortimer, …
Genre: Drama

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Inhalt:

Chris Wilton steigt vom Tennislehrer zum verwöhnten UpperClass-Boy auf. Er hat eine tolle Frau mit reicher Familie, einen neuen Job in der Firma ihres Vaters, kurz: er ist der Sunnyboy, dem alle Türen offen stehen.
Bis er Nola trifft: anfängliches Begehren entwickelt sich zur Besessenheit und diese Besessenheit führt ihn tief seine eigenen Abgründe.

Meine Meinung:

Mit diesem Film beweist Woody Allen, dass er nicht nur Komödien draufhat, denn Match Point führt tief in die Abgründe eines Menschen, der für Status und Geld alles tun würde.

Der Film ist die meiste Zeit über sehr ruhig, man erlebt mit, wie Chris vom Tennislehrer zum angesehenen Mitarbeiter einer großen Firma wird, wie er Chloe erobert und sie auch wieder betrügt.

Anfangs findet man ihn noch sympathisch, denkt, dass ihm alles zufliegt, ohne Absicht von ihm selbst. Dann wird er immer kälter, immer mehr auf seinen eigenen Vorteil bedacht: Zeit mit Nola zu verbringen. Aber zum Schluss zeigt sich doch, dass er mehr Menschlichkeit in sich trägt, als man erwartet hat. John Rhys-Meyers ist eine gute Besetzung, er beherrscht das Spiel zwischen den Welten (sympathisch und eiskalt) wirklich sehr gut, man kauft ihm alles ab.

Match Point
Szenenbild: Universal Pictures

Nola wird anfangs als kühle, unnahbare Schönheit gezeigt, die einfach nur ihren Traum von der Schauspielerei ausleben will. Sie wird von der Familie Hewett nicht respektiert, von Mutter Eleanor sogar drangsaliert und gedemütigt. Sie möchte auch nur ihr Stückchen Glück im Leben. Johansson spielt diese verwirrte und verletzliche Person sehr gut, mal überlegen und erotisch, mal verletzlich und einsam, mal hysterisch. Wirklich schönes, überzeugendes Spiel.

Erwähnenswert wäre da noch Emily Mortimer als Chris’ Ehefrau Chloe, die eigentlich eine Hauptrolle innehat, die man aber nicht wirklich wahrnimmt – so wie sie wohl auch sein soll. Sie ist eine sehr liebe Person, etwas naiv und gutmütig, aber auch sehr blass – ich persönlich würde mich mit ihr wohl auch langweilen. Ob Mortimer wirklich so ist oder das Blasse so gut spielen kann, weiß ich nicht, auf jeden Fall passt es hevorragend.

Der Film ist recht philosophisch angehaucht, mit viel Klassik untermalt (persönlich nicht mein Fall, aber im Film würde nichts besser passen)

Match Point
Szenenbild: Universal Pictures

Ein schönes Zitat vom Anfang des Filmes:

Man will nicht wahrhaben, wieviel im Leben vom Glück abhängt. Es ist erschreckend, wenn man daran denkt, wieviel außerhalb der eigenen Kontrolle liegt.
Es gibt Augenblicke in einem Match, da trifft der Ball die Netzkante und kann für den Bruchteil einer Sekunde nach vorn oder nach hinten fallen. Mit etwas Glück fällt er nach vorne und man gewinnt. Oder eben nicht und man verliert.

Bevor der Film aber ins Melodramatische abgleitet, befindet man sich in einem Krimifilm erster Güte, Allen hat die Gratwanderung wirklich klasse umgesetzt.

Woody Allen sollte sich ruhig öfter in diesem Genre austoben!

Fazit:

Ein sehr empfehlenswerter, ruhiger Film mit eindringlichen Untertönen

 

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3 Comments

  • Roxy 02/19/2011 at 14:42

    Den finde ich auch total toll! 🙂

    Reply
  • Tabatha 02/19/2011 at 20:31

    Der Film gefällt mir auch sehr gut (wie so gut wie alle Filme von & mit Woody Allen). Jonathan Rhys-Meyers hat dieses leicht Abgründige in seiner Rolle super rübergebracht & Scarlett Johansson ist eh immer toll find .

    Reply
  • Moon 02/20/2011 at 17:32

    Hallo ihr 2,

    da haben wir ja den gleichen Geschmack 😀 Hätte nicht gedacht, dass er so bekannt ist 😉

    Wobei ich ihn das erste Mal auch im FreeTV gesehen hab 🙂

    @Tabbi: Ja, Rhys-Meyers kann dieses Doppelte gut spielen, gefällt mir auch bei den Tudors 😀 Wobei ich wohl einige der wenigen bin, die den Typen selbst net so doll finden gg
    Bei der Johansson bin ich zwiegespalten – mal spielt sie gut und mal kommt sie mir nur als schmückendes Beiwerk vor. Wobei ich sie schon sehr sympathisch finde 🙂

    Liebe Grüße und einen schönen Abend noch! 🙂

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