Interview mit Roxann Hill

Posted: 10/25/2012

In Bezug auf ihre Blogtour zu „Eine andere Art von Ewigkeit“, habe ich mit der Autorin ein Interview geführt und nicht nur das, letzte Woche hatte ich auch die Freude, sie kennenlernen zu dürfen.
Danke nochmal für den schönen Nachmittag und die exklusiven Infos, liebe Roxann.
 
Interview mit Roxann Hill
Fotografie von Roxann Hill bereitgestellt
 
 
Hallo Roxann,
 
schön, dass du im Laufe deiner Blogtour auch bei mir Halt machst. Da du vielen aber noch unbekannt sein wirst, stelle dich doch bitte kurz vor.
 
Wie kurz ist kurz? gg
 
Roxann Hill: Frau, Mutter, berufstätig, verheiratet, bibliophil, Autorin, Hundemama.
 
Das war kurz und knackig. 
Auch dir stelle ich die übliche Frage: Wie bist du zum Schreiben gekommen?
 
Das ist in etwa so, als würdest du fragen: Wie kamst du zum Atmen?

Sobald ich auch nur eine Sekunde Ruhe habe, ziehen tausend Geschichten durch mein Hirn und irgendwann wollten sie dann heraus.

 
Dann gab es also vor Lilith schon Geschichten in deinem Kopf?
 
Ja, sicher. Sehr viele sogar.
 
Wie kam es dann, dass du Lilith veröffentlicht hast?
 
Buch 1 war fertig und ich wusste, es war gut. Buch 2 war in der Rohfassung fertiggestellt. Und da dachte ich mir: jetzt ist die Zeit reif.
 
Du hast ebenfalls die Selfpublishing-Variante gewählt. Hast du denn überhaupt einen Verlag gesucht?
 
Nein. Ich habe keinen einzigen Verlag kontaktiert. Ich war sicher, ich kann das auch alleine.
 
Hast du dich mit dem Thema vorher auseinandergesetzt oder war das ein Spontanentschluss?
 
Das war eine ganz bewusste Entscheidung. Schreiben ist sehr kreativ und ich möchte nicht, dass diese Kreativität, die mir sehr viel gibt, durch irgendwelche Zwänge verloren geht.
 
Kann ich verstehen, manche Verlage greifen sicher sehr in den Schreibprozess ein. 
Was war deine Inspiration zur Saga? Wie kamst du auf diese Idee?
 
Das werde ich wirklich häufig gefragt. Und ich beantworte es jedes Mal gerne.
Den Ursprung für meine Lilith-Saga findet man in Goethes Faust. Dort sagt der Teufel Mephisto über sich selbst: (ich bin) ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.

Lange Zeit habe ich mich mit dieser Aussage beschäftigt:
•Wie geht es einem Wesen, das weiß, dass es stets scheitert, das tun und lassen kann, was es will und nie sein Ziel erreicht? Muss das nicht furchtbar sein? Also ich würde dabei absolut depressiv werden, besonders wenn sich dieser Zustand bis in alle Ewigkeit fortsetzen würde.
 
•Was wäre, wenn dieser Teufel sich irgendwann sagt: Schluss, es reicht mir?
 
•Was wäre, wenn der Teufel erkennt, dass die Liebe ihn daran hindert, das Böse über die Menschheit zu bringen?
 
•Was wäre, wenn er deshalb beschließt in einem Selbstversuch lieben zu lernen, damit er die Liebe auslöschen kann?
 
•Und die spannendste Frage: Was passiert, wenn er sich tatsächlich verliebt? Verändert ihn das?
Wie du siehst, war Asmodeo zuerst da. Sehr schnell kam Lilith dazu und fast zeitgleich Johannes. Die Geschichte begann, sich aus der Dunkelheit zu formen.
 

Die Frage liegt irgendwo auch nahe. Teufel, Dämonen und ein Mädchen, das nichts über sich weiß. Da interessieren einen die Hintergründe schon.

Auch hier findet man wieder eine Dreieckgeschichte, wenn auch der etwas anderen Art. Weshalb?

 
Das hat schon seine Gründe. Aber die kann ich dir jetzt einfach noch nicht nennen. Da musst du dich noch ein wenig gedulden, bis Band 3 herauskommt.
 
Nun gut, jetzt sind Dreiecksgeschichten nicht mehr so unüblich, in meinen Augen nimmt das fast überhand. Mädchen steht immer zwischen 2 Männer, einer gut, einer böse, etc. Wie siehst du das? Hat dich das dann gestört, dass sich deine Geschichte auch so formte?
 
Also ich kenne viele Bücher in denen es keine Dreiecksgeschichten gibt. Und bei den Romanen, die ich kenne und die von einer Dreiecksgeschichte erzählen, handelt es sich nicht um eine „echte“ Dreiecksbeziehung, sondern es steht von vorneherein fest, welcher Kerl der Wahre ist, und welcher nur als Staffage dient, um die Story in die Länge zu ziehen (Ashley ist niemals eine Konkurrenz für Rhett, Jacob kann Edward nie das Wasser reichen). Dramaturgisch gesehen, sind solche „Platzhalter“ nicht mehr als ein retardierendes Moment.
Bei meiner Lilith-Saga ist das anders. Lass dich überraschen!
 
Neugierig machen kannst du einen
Hast du für das Buch recherchiert oder kam alles aus dir?
 
Ich schreibe Bücher, wie ich sie selbst gerne lesen würde.
 
In meine Romane fließen meine Erfahrungen mit ein. Ich lese sehr viel und auch diese Leseerlebnisse sind unweigerlich mit Lilith verflochten. Ich habe viel mit Menschen zu tun, beobachte sie und mache mir so meine Gedanken.
Da ich ja nicht im Sachbuchbereich unterwegs bin, tue ich mich relativ leicht, was „harte Fakten“ angeht. Ich kann meiner Fantasie freien Lauf lassen.
 
Und wie sieht es mit den Orten deiner Geschichte aus? Warst du wie z.B. in Teil 2 in Frankreich?
 
Ja, ich war an den Orten wirklich. Noirmoutier ist eine wunderschöne Insel. Aber ich muss da schon richtig hinfahren. Das klappt bei mir mit dem Nebeltraum noch nicht so ganz.
 
Was mir neben der Dreiergeschichte auffiel: du verwendest keine Stadtnamen, was mich persönlich fürchterlich irritiert hat. Warum nicht?
 
Du, das kann ich dir beim besten Willen auch nicht genau beantworten. Dafür gibt es sicher irgendeinen tiefenpsychologischen Grund.  
Ich kann dir nur so viel sagen. Es war Lilith, die es partout nicht wollte.
 
Keine offenen Anonymitätsgründe?
 
Nein, keine offenen Anonymitätsgründe. Lilith wollte nicht.
 
Diese Lilith… 😉
Für den Gedanken der Anonymität spricht auch, dass du ein Pseudonym verwendest. Woher kommt das und warum hast du dich dafür entschieden?
 
Nun ja, eigentlich ist es nur ein halbes Pseudonym, wenn ich ehrlich bin.
Das Pseudonym zeigt eben eine andere Facette meiner Persönlichkeit.
 
Du hast einen Mann und Kinder, wie funktioniert das mit dem Schreiben? Ich stell mir das im Familienleben eher schwierig vor.
 
Ich schreibe nachts, wenn die Kinder schlafen und mein Mann mit Korrekturen beschäftigt ist. Insofern gibt es da wenig Überschneidungen. Außerdem achten meine Kinder sehr genau darauf, wie viel Zeit ich Lilith widme.
 
Hast du neben Lilith noch weitere Projekte oder bist du mit ihr erstmal ausgelastet?
 
Ja. Definitiv habe ich andere Projekte. Eines macht sich gerade selbständig und drängt aus meinem Kopf.
 
Das freut mich, dass wir mehr von dir erwarten können. Ich wünsche dir auf jeden Fall Erfolg mit all deinen Projekten und dass Lilith noch bekannter wird.
 
Danke dir für das Interview!
 
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1 Comment

  • shadownlight 10/25/2012 at 19:18

    super, danke für das tolle interview! gglg!

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