Rezension Forderung von John Grisham auf orangenem Hintergrund zwischen Bücherstapeln

Rezension: Forderung von John Grisham

Posted: 03/20/2018

Justizromane sind stets so eine Sache. Sie können unendlich dröge sein, aber auch unheimlich spannend! John Grisham gehört in diesem Fach zu den Besten und ist seit langem einer meiner Lieblingsautoren. Und obwohl ich von seinen letzten Büchern doch eher enttäusch war, stand für mich fest, dass ich auch sein neustes Buch lesen muss. Wie mir Forderung von John Grisham gefallen hat, könnt ihr jetzt lesen:

Inhalt:

Mark, Todd und Zola sind Jura-Studenten an der Foggy Bottom in Washington. Alle drei sind hochverschuldet, alle drei haben wenig bis keine Zukunftsperspektiven, da der Jobmarkt sehr schlecht ist und ihr Abschluss zudem nichts bedeuten wird, da sie auf eine Titelmühle, die nur ihr Geld und keine gute Ausbildung bieten wollte, hereingefallen sind. Doch wenn niemand nichts mehr zu verlieren hat, kann er alles auf eine Karte setzen –  das beschließen sie zu tun und praktizieren fortan ohne Genehmigung.

Cover von Forderung von John Grisham aus dem Heyne Verlag
Cover: Heyne

Autor: John Grisham
Originaltitel: The Rooster Bar
Verlag: Heyne
Seitenanzahl: 432
Erscheinungsjahr: 2018
Preis: eBook 18,99 € | Hardcover 24,00 €
Genre: Justiz

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Vielen lieben Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar!

 

Meine Meinung:

Die Freude war groß, als ich las, dass sich John Grisham nach dem eher mittelmäßigen Das Original wieder ins Millieu der Anwälte begab, noch dazu mit einer interessant klingenden Geschichte über betrogene Jura-Studenten, die immerhin ausgebildet wurden, so etwas vor Gericht auszufechten. Das versprach Spannung – und die bekam ich auch!

Langsamer Beginn

Dabei startet Forderung gemächlich, der Autor nimmt sich die ersten ca. 100 Seiten Zeit, um die Charaktere einzuführen und den Weg für das zu bereiten, was sie letztendlich tun: Das Jura-Studium aus Verzweiflung schmeißen und sich als Winkeladvokaten ohne Zulassung versuchen. Dabei gelingt es ihm, die Beweggründe der drei durchaus plausibel erscheinen zu lassen, auch wenn sie es nur kurze Zeit vor ihrem Abschluss wagen: Der Jobmarkt ist mies, die Zukunftsaussichten mit fast 200.000 Doller pro Kopf beängstigend, dann noch Schuldenberater, die einem im Nacken sitzen. Zudem das Wissen, betrogen und als Kollateralschaden hingenommen worden zu sein. Ein Freund von ihnen zerbricht an den Aussichten – und sie rüttelt es wach. Sehr stark und mitfühlend geschrieben.

Forderung von John Grisham bietet blasse Charaktere in einer spannenden Story

Obwohl der Autor sich diesmal wirklich viel Zeit für seine Hauptcharaktere nimmt, bleiben sie über die gesamte Dauer des Romans dennoch seltsam blass. Fast ein wenig austauschbar. Dabei hat jeder von ihnen sein Päckchen zu tragen, so wartet Marks Bruder Louie auf seinen kommenden Prozess wegen Drogenhandels und Zolas Familie droht die Abschiebung zurück in den Senegal, was auch noch zu einer starken Nebengeschichte führt.

Doch diesmal hat mich das gar nicht gestört, denn die Story an sich war so fesselnd, dass die Charaktere eher zweitrangig waren. Und langsam aber sicher nahm die Geschichte  Fahrt auf: Das Ziel: genug Kohle machen, um die Studienkredite zahlen zu können. Dafür wurden jede Menge Tricks angewandt und auch sonst nicht besonders auf Ethik geachtet, auch wenn sich zumindest Zola ihre Gedanken darüber gemacht hat. Ich fand es überaus interessant udn spannend zu lesen, welche Winkelzüge die drei anwendeten und irgendwie konnte ich mir auch vorstellen, dass es tatsächlich funktionieren könnte.

Der große Knall

Natürlich ging das nicht lange gut und konnte ich das Buch vorher schon kaum zur Seite legen, zwang es mich jetzt regelrecht dazu, weiter und weiterzulesen. Viele Probleme kamen auf die drei zu und ich wusste nicht, wie sie sich da herauswinden wollten – und da kam das, auf das ich eigentlich schon gewartet habe. Darüber ließ der Autor mich lange im Unklaren, wobei ich für diese Wendung schon meinen Hut ziehen musste.

Forderung von John Grisham empfand ich nach langer Zeit einmal wieder als typisch für den Autor: spannendes Szenario und interessante Einblicke in das Justizwesen. Und mit FBI und Co. lässt er wieder einmal grüßen. Ich hatte das Buch innerhalb zweier Tage durch, weil die Story mich einfach nicht losließ. Immer wollte ich wissen, ob die drei gefasst werden würden und wenn ja, wie? Denn wie Todd sinnbildlich schon sagte: Jeder macht Fehler – es ist nur die Frage, welcher dir das Genick bricht.

Fazit:

Grisham is back

Alle meine Rezensionen findest du hier

2 Comments

  • jassy 03/20/2018 at 18:04

    Super rezi meine Liebe aber für mich gehören starke Charaktere zu einer guten Geschichten dazu um es zu umrunden.

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    • Phoebe 03/20/2018 at 18:59

      Danke dir 🙂

      Normalerweise für mich auch, aber bei Grisham ist es irgendwie anders – kann es nicht mal in Worte fassen. Da ist mir tatsächlich die spannende Story wichtiger.

      Liebe Grüße

      Reply

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