SerienReview Big Little Lies

Serien-Review: Big Little Lies

Posted: 09/26/2017

Inhalt:

Im beschaulichen Küstenort Monterey verbringen die Reichen ein ruhiges Leben fernab der Großstadt. Ruhig im Sinne von Intrigen, Ränkespiele, Hass – und Mord. Unter der Oberfläche brodelt es. Keine Ehe, keine Beziehung ist perfekt. Das muss auch Jane erkennen, als sie mit ihrem Sohn Ziggy in diese Gemeinschaft zieht. In Celeste und Madeline findet sie neue Freundinnen, aber auch die tragen dunkle Geheimnisse mit sich herum – genau wie sie selbst. Erst als ihr Sohn beschuldigt wird, eine Mitschülerin angegriffen zu haben, bekommen die Fassaden Risse – bis letzendlich alles eskaliert.

DVD-Cover Big Little Lies mit Nicole Kidman, Reese Witherspoon und Shailene Woodley
Cover:Warner

Originaltitel: Big Little Lies
Studio: Warner
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2017
Länge pro Episode: ca. 50 Minuten
Folgen: 7
FSK: 16
Idee: David E. Kelley
Darsteller: Shailene Woodley, Reese Witherspoon, Nicole Kidman, Alexander Skarsgard, Laura Dern, Zoe Kravitz, etc.
Genre: Drama

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Meine Meinung:

Der erste Gedanke, den ich hatte, als ich auf die Serie aufmerksam wurde: „Was für ein Staraufgebot!“

David E. Kelley (bekannt für Serien wie Picket Fences, Chicago Hope und Ally McBeal) wählte ein starkes Ensemble für die siebenteilige Miniserie Big Little Lies aus. Und genauso stark ist die Story an sich.

Nach einem Roman von Liane Moriarty wird uns ein Blick hinter die Kulissen der Reichen und Schönen geschenkt. Ein Blick, wie er genau so sein könnte. Eheprobleme, Schwierigkeiten mit dem Ex, Streitereien bei der Kindererziehung und noch viel dunkleres. Jeder von uns hat Geheimnisse, Dinge, die er vor der Öffentlichkeit versteckt. Ebenso ist es bei ihnen.

Die Charaktere von Big Little Lies

Die von Shailene Woodley dargestellte Jane flieht sogar vor ihrem Geheimnis in den Küstenort, verweilt nie länger als ein paar Monate am gleichen Ort. Sie läuft weg – und merkt nicht, dass sie der Vergangenheit nie wird entfliehen können.

Madeline, dargestellt von Reese Witherspoon, wirkt unglaublich tough, eine starke Frau, die für das einsteht, was sie will. Dabei kämpft sie ebenso gegen ihre pubertierende Tochter wie gegen ihren nun glücklichen Ex-Mann – ohne zu merken, was sie direkt vor sich hat.

Das Spiel von Nicole Kidman als kühle Celeste hat mir besonders gut gefallen, auch wenn ich mit der Figur an sich aufgrund ihres Verhaltens wenig anfangen konnte. Sie hat den schwierigsten Teil der Geschichte abbekommen, musste gegen ihren Mann Perry (ein beängstigender Alexander Skarsgard) und in der Welt bestehen.

Szenenbild Big Little Lies mit Nicole Kidman, Shailene Woodley und Reese Witherspoon beim Joggen am Meer
Szenenbild: HBO

Die Ruhe vor dem Sturm

Anfangs tut sich nicht viel im mondänen Monterey. Die Eltern bringen ihre Kinder zur Schule, die verschiedenen Verbindungen zueinander werden beleuchtet. Zwischendrin immer wieder Szenen aus Verhören, die die Polizei nach einem mysteriösen Mord aufgenommen hat. Was ist passiert, wer war es?

Konflikte gibt es untereinander mehr als genug. Es scheint, jeder hätte mit jedem eine Rechnung offen. Dann: ein Angriff auf Amabella, was einen Kleinkrieg zwischen Maddie und Amabellas Mutter Renata (eine himmlische Laura Dern) zu Folge hat. Wer hat sie brutal gebissen?

Gewalt, Hass, Neid, Missgunst – und die Kinder mittendrin.

Obwohl das natürlich falsch ist, gefiel es mir, dass gezeigt wird, wie sich solches Verhalten auf die Kinder auswirkt, wie verstört sie durch zuviel von allem werden können – auch von zu viel Liebe. Obwohl die Kids teilweise sehr jung waren, hat mich ihr Spiel, insbesondere das von Ziggy, sehr bewegt. Ich denke, da kann man durchaus den einen oder anderen im Auge behalten.

Szenenbild Big Little Lies mit Iain Armitage und Shailene Woodley
Szenenbild: HBO

Die Fronten verhärten sich

Big Little Lies wurde oft als Dramedy angepriesen, aber ich fand es kein bisschen lustig. Keinen Aspekt, eher im Gegenteil. So leicht und locker das Leben in Monterey auch wirkt, der Blick hinter die Fassaden fesselt. Man fühlt sich teilweise schlecht dabei, so intime Einblicke in ein Familienleben zu haben, mehr zu wissen, als die anderen Charaktere. Ich habe mitgelitten, mitgerätselt, wer Amabella wehgetan hat, und die Mütter verflucht, die so verdammt starrsinnig sind. Es gibt Opfer und Täter – dabei ist eigentlich jeder ein Opfer.

Volle Fahrt

nahm die Serie gegen Ende auf. Ich konnte die Augen nicht vom Fernseher lassen und suchtete die letzten Folgen durch. Nach der Einführung, in denen man rätselte und nicht wirklich viel passierte (gleichzeitig war es sehr faszinierend), tat sich etwas. Man merkte, dass die Serie auf den unvermeidlichen Showdown hinsteuerte. Und der hatte es wirklich in sich. Eine Facette habe ich kommen sehen, und es war konsequent. Die andere dagegen hat mich eiskalt erwischt. Ich dachte erst „Kann das wirklich sein?“, bis ich merkte: Ja, es war so. Ich war geschickt an der Nase herumgeführt worden, so tief drin war ich in der Story.

Szenenbild Big Little Lies mit Nicole Kidman und Alexander Skarsgard in Umarmung an Flughafen
Szenenbild: HBO

Big Little Lies

Familiendrama, Krimi, Klatsch, Seifenoper – all das in einer kurzen Serie, die es in sich hat. Es sind Geschichten, die überall geschehen könnten. Geld schützt vor Leid nicht und das wird hier eindringlich gezeigt. Letztendlich sind die Reichen doch nur Menschen wie du und ich.

Fazit:

Mysteriöses und Probleme in der Welt der Reichen

Trailer von Entertainment Access:

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