Rezension zu Die Widerspenstige von Iny Lorentz

Rezension: Die Widerspenstige von Iny Lorentz

Posted: 02/04/2018

Inhalt:

Als ihr Vater stirbt, werden Johanna und Karl von Allersheim von ihrer Stiefmutter und ihrem Halbbruder um ihr Erbe betrogen. Auf der Flucht vor einer Zwangsheirat und einem Leben im Kloster begeben sich die beiden in die Heimat ihrer Mutter, nach Polen. Um die gefahrvolle Reise zu überstehen, verkleidet sich Johanna als Mann, mit der Sicherheit, sich ihrer Familie gegenüber offenbaren zu können. Doch dann läuft alles anders als geplant und sie werden als Krieger ins polnische Heer berufen – für Johanna zu spät, sich als Frau zu erkennen zu geben.

Cover von Die Widerspenstige von Iny Lorentz, Frau mit Dolch, Mittelalter
Cover: Knaur Verlag

Autor: Iny Lorentz
Verlag: Knaur
Seitenanzahl: 688
Erscheinungsjahr: 2017
Preis: eBook 17,99 € | Hardcover 19,99 €
Genre: historisch

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Vielen herzlichen Dank an Droemer Knaur für das Bereitstellen des Rezensionsexemplares!

 

 

Meine Meinung:

Ein neuer Lorentz, eine neue Geschichte, in der eine Frau im Mittelalter um ihr Recht kämpft. Und wieder eine, in der sich eine Frau in Männerklamotten wagt. Klingt also typisch Lorentz – gute Unterhaltung ohne viel Anspruch.

Diesmal wagt sich das Ehepaar allerdings aus den deutschen Gefilden heraus und nimmt den Leser mit nach Polen. Die dortigen Sitten und Gebräuche sind doch etwas anders, ebenso natürlich wie die komplizierteren Namen. Daher brauchte ich einige Zeit, um mcih daran zu gewöhnen, bin ich doch eher im deutschen Mittelalter historisch zuhause. Leicht gemacht wurde es mir durch die Hauptfigur Johanna jedoch nicht. Das war das erste Mal, dass ich in einem Roman von Iny Lorentz nicht mit der Protagonistin klarkam. Johanna war mir zu … ja, was nur? Sie war aufmüpfig, eingebildet und furchtbar arrogant. Jeder musste ihrem Willen folgen, egal ob ihr Bruder oder der Anführer Adam, der sie widerwillig aufgenommen hat – mit jedem legte sich diese Frau an. Gut, man mag das als Ecken und Kanten bezeichnen können, doch hat Johanna nur Ecken. Ich konnte einfach keine Verbindung zu ihr aufbauen, wie es mit ihren „Vorgängerinnen“ der Fall war. Natürlich wurde ihr Unrecht getan – doch auch ihrem Bruder, sie hingegen sieht jedoch nur sich.

Neue Aspekte in Die Widerspenstige von Iny Lorentz

Positiv muss ich anmerken, dass diesmal untypisch eine Frau nicht alleine ihren Weg gehen musste. Johanna hatte ihren Burder Karl bei sich, einem eher sanften, ruhigen Mann, der in diesem Buch die größte Wandlung durchmachte und sich irgendwann auch gegen seine auftrabende Schwester behaupten konnte. Natürlich weiß er von ihrem Geheimnis und so ist es erfrischend, dass die Frau einmal Unterstützung hat und sich nicht allein durch die Welt schlagen muss. Dazu gibt es noch den Knecht Wojslaw, der jedoch mal auftaucht und mal wieder verschwindet.

Dank des gewohnt bildhaften Schreibstils kam ich trotz aller Hindernisse schnell durch, wenngleich die Geschichte mich nicht so gepackt hat wie andere Bücher des Autorenpaars. An und für sich war sie spannend, wenngleich diesmal recht kampflastig, jedoch wurden die vielen kleinen Schlachten und Klüngeleien interessant beschrieben. Manches Mal musste ich sogar schmunzeln, wenn Johanna sich wieder einmal mit Adam Osmanski angelegt hat, denn natürlich fällt es ihr schwer, Autorität anzuerkennen. Dennoch ließ mich das Schicksal der Beteiligten relativ kalt, etwas, das mir selten bei Iny Lorentz passiert – normalerweise fiebere ich sehr mit.

Dabei hat es mich besonders gefreut, dass es den Autoren gelungen ist, ein Paar Grauschattierungen zwischen den üblichen Schwarz-Weiß-Brei einzufügen, so ist nicht jeder, der gut scheint, wirklich gut, und nicht jeder der schlecht scheint, durch und durch durchtrieben. Diese Gewohnheit können sie durchaus beibehalten.

Die Widerspenstige von Iny Lorentz hält, was es verspricht: Eine widerspenstige Protagonistin, die von ihrem Bruder in den Schatten gestellt wird und mit der man warmwerden muss (mir ist es nicht gelungen) und eine bekannte Geschichte mit ein paar neuen Elementen. Ich bin gespannt, was man als Nächstes von den beiden erwarten darf.

Fazit:

Die Protagonistin ist wirklich widerspenstig

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