Rezension: Die Insel von Richard Laymon

Posted: 10/04/2011

Die Insel von Richard Laymon
Cover: Heyne Hardcore
Originaltitel: Island
Seitenanzahl: 560
Preis: eBook 8,99 € | Taschenbuch 9,95 €
Genre: Horror, Thriller
 
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Inhalt:

Ein Familienausflug in die Karibik wird zum Horror: Die Yacht explodiert, während die Familie auf einer Insel ist und macht sie somit zu Schiffbrüchigen. Als wäre dies nicht genug, scheinen sie auf der Insel nicht alleine zu sein: schon in der ersten Nacht gibt es ein Todesopfer – und es wird nicht das Letzte bleiben…
 

Meine Meinung:

Die Insel ist ein vielgelobtes Buch von Horrorautor Laymon, das wieder mal sehr in die abartigen Tiefen der Menschen blicken lässt.
 
Wir erfahren alles aus der Sicht von Rupert, der in einem mitgebrachten Notizbuch Tagebuch führt. Das ist anfangs sehr ungewohnt, da Rupert ein „kleiner“ notgeiler Junge ist, der auf fast alle Frauen in der Gruppe scharf ist und wir somit viele Schilderungen der Frauen und ihrem Aussehen (und seiner Fantasien) erdulden müssen, aber das gehört mit der Zeit zum Buch einfach dazu, wird also stillschweigend hingenommen.
 
Die Gruppe selbst besteht anfangs aus vier Frauen und vier Männern (alles Paare), mit der Zeit wird die Gruppe aber drastisch reduziert und Rupert ist alleine für die Frauen verantwortlich und somit der „Held“ der Geschichte.
 
Er selbst ist allerdings die meiste Zeit sehr unsicher und teils ängstlich, teils fühlt er sich aber für die Frauen verantwortlich und wächst über sich hinaus. Sympathisch ist er einem aber zu keiner Zeit.
 
Die Frauen allerdings auch nicht viel mehr, nur die Älteste Billie findet man nett (bis zum Ende) und rational denkend. Ruperts Freundin Connie hält nicht viel von ihrem Freund und so kommen von ihrer Seite viele Obszönitäten herüber, während Kimberly eine rachsüchtige Furie werden kann, die allerdings meist noch halbwegs natürlich wirkt und logisch denkt. Dann hätten wir da noch Thelma, die als erste ihren Mann verliert und einem immer überfordert und schwach vorkommt – bis sie das genaue Gegenteil wird.
 
Die Männer der Geschichte kann man eigentlich geflissentlich übersehen und vom Täter will ich nicht allzuviel verraten, nur dass er sehr sadistisch und verrückt ist.
 
Obwohl man keinen der Protagonisten sehr sympathisch findet, ist man völlig in der Handlung gefangen und möchte unbedingt wissen, wie es weiter geht. So sind die knapp 600 Seiten in kürzester Zeit ausgelesen. Es geht von einem Mord zum andern und auch die Protagonisten wehren sich und lassen sich einiges einfallen.
Erst zum Schluss hin wird die Spannungsschraube extrem angedreht, bis man die Seiten atemlos umblättert – und zum Schluss fassungslos das Buch in der Hand hält.
Der Plot der Geschichte ist zwar durch die vielen vorherigen Andeutungen teilweise nicht sehr überraschend, da man auch sehr früh den Täter kennt, andererseits erfährt man erst da das ganze Ausmaß des Horrors auf der Insel – hinter dem ein perfider und erschreckender Plan steckt.
 
Laymon wusste mit diesem Buch zu schockieren, nicht nur mit dem Ende, auch die Handlungen zum Ende hin sind teils sehr „abgedreht“.
 

Fazit:

Kranker Albtraum auf einer verlassenen Insel
 
 
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4 Comments

  • Sabine 10/05/2011 at 10:23

    Hast du schon mehrere Bücher von Richard Laymon gelesen?

    Nachdem ich von "Das Spiel" so enttäuscht war, werde ich wohl kein weiteres Buch dieses Autors lesen (und meine Bücherei führt kein Buch dieses Autors – ich sollte mal fragen, warum nicht).

    LG
    Sabine

    Reply
  • Moon 10/05/2011 at 16:34

    Hallo Sabine,

    ja, bis jetzt hab ich 4 Stück gelesen, siehe die Lesestatistik 🙂

    Naja, bei der Bücherei würd ich viell. schätzen, weil auch jüngere die Bücher in die Hände bekommen können – und davon würde ich persönlich abraten 😉

    Ich mag ihn, er schreibt spannende Bücher, wo man einfach mal mitfiebern kann 🙂

    Liebe Grüße

    Reply
  • Sabine 10/05/2011 at 18:38

    Hallo Moon,

    nachdem in der Bücherei auch die Bücher von Stephen King und Dean Koontz vertreten sind, glaube ich nicht, dass das der Grund ist. 😉

    Kaufen werde ich mir sicher kein Laymon-Buch mehr, aber beim Ausleihen ist ja nix verhaut.

    LG
    Sabine

    Reply
  • Moon 10/05/2011 at 18:44

    Also ich finde nicht, dass man King und Laymon vergleichen kann. King schreibt tiefgehender und subtil, während bei Laymon Gewalt schon ein Thema ist und dies auch teils krass gezeigt wird.

    Wie das bei Mr. Koontz aussieht weiß ich nicht, aber der geht, glaube ich, auch nicht in diese extreme Richtung.

    Von daher könnte ich mir das schon vorstellen – aber frag mal nach 🙂

    Viele liebe Grüße

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