Rezension: NightWhere von John Everson

Posted: 07/12/2014

NightWhere von John Everson
Cover: Festa Verlag

Autor: John Everson
Originaltitel: NightWhere
Verlag: Festa
Seitenanzahl: 400
Erscheinungsjahr: 2014
Preis: eBook 4,99 € | Taschenbuch 13,95 €
Genre: Horror, Mystery, Thriller

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Inhalt:

Rae und Mark sind ein eher ungewöhnliches Ehepaar. Da Mark weiß, dass er die Wünsche seiner Frau nicht befriedigen kann, besucht er mit ihr Swinger- und Fetischclubs, doch Raes Lust steigert sich immer mehr, bis nur noch Schmerz ihr helfen kann. Als sie den berüchtigten Club NightWhere beitreten, driftet Rae immer tiefer in den Schmerz, vergnügt sich bei Folter und Demütigung – bis sie bereit ist, dafür alles zu opfern.

Meine Meinung:

Zu allererst: auf dem Cover steht, dass NightWhere ein SM-Thriller ist. Streicht das Thriller und denkt euch ganz viel SM, Schmerz, Folter, Blut. Denn das macht NightWhere aus und der Autor scheut nicht davor, dem Leser möglichst viel davon zu zeigen.

Anfangs dachte ich noch, dass das Buch eher auf die psychologische Schiene geht, denn es gab zwar viel SM, doch wurde es meist nur angedeutet. Mit der Zeit kamen dann immer ausführlichere Szenen hinzu und es ging schon teilweise in Porno über, aber gut – ich war gewarnt! SM, Festa, das Wissen, was in NightWhere geschah.
Nur leider deutete sich schon bald eine Wendung an, die gegen Mitte des Buches auch bestätigt wurde und mich persönlich eher enttäuscht hat. Man gewöhnt sich zwar dran, kann gegen Ende des Buches damit leben, aber es wäre auch anders gegangen – und dann vielleicht sogar besser.

Mir wäre es recht gewesen, wenn der Autor bei der anfangs angedeuteten Linie geblieben wäre, den Zerfall einer Ehe wegen der Sucht nach Schmerz zu sezieren, zu zeigen, wie weit Menschen für den Orgasmus bereit zu gehen sind – denn dass es Menschen gibt, die den Schmerz dazu brauchen, weiß wohl jeder. Ich hätte es interessant gefunden, etwas in die Szene eingeführt zu werden, zu erfahren, wie es ist, so zu leben, denn ich denke, die meisten werden es nicht verstehen.
Doch heutzutage geht es nur darum zu schocken und zu übertreiben – das tut das Buch. Es wurde immer abstruser, immer weiter von der Realität entfernt, was ich sehr schade finde.
Nichtsdestotrotz inhaliert man das Buch, liest immer weiter, denn Spannung ist da, das ist nicht zu leugnen. Und trotz des absurden Fortgangs hat sich bei mir eine Beklemmung eingestellt, die ich mir nicht erklären kann.
Ich habe definitiv schon Härteres gelesen, dennoch ist es John Everson gelungen, dass ich fast erleichtert war, als ich sein Werk zuschlug – ohne zu wissen, warum. Und das weiß ich heute noch nicht. Sei es um das Wissen, dass manche Menschen wirklich den Schmerz brauchen, sei es, weil ich Voyeur der abartigsten Dinge war, Schmerzen, die ich mir nicht einmal ansatzweise vorstellen will.

Fakt ist: NightWhere hat mich trotz der enttäuschenden, teilweise absurden Story gefesselt und nicht mehr losgelassen, bis die letzte Seite ausgelesen war – und auch lange danach noch nicht.

Fazit:

Nimm die Einladung an – wenn du dich traust

 
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